Unter Leitungskataster versteht man generell die Verwaltung von graphischen Leitungsinformationen und deren Sachdaten in GIS - Systemen. Das IB Weber begann bereits im Jahre 1991 mit den ersten vorbereitenden Arbeiten zum Aufbau eines Leitungskatasters für die Gemeinde Buggingen (ca. 4.000 EW). Dabei wurden zunächst die Kanalschächte der Regen- und Schmutzwasserleitungen und die sichtbaren Schieber und Hydranten der Wasserversorgung nach dem ATV – Standard aufgenommen. Nach Abschluss der Bestandsaufnahme wurden die Daten in eine Kanaldatenbank übertragen. Im Anschluss wurde die TV – Inspektion der Schmutzwasserkanäle über die ISYBAU – Schnittstelle importiert und mit den Bestandsdaten abgeglichen. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Ingenieurbüro wurde die Schadensbewertung vorgenommen und die Einstufung der Schäden in grafischer Form in den Schadensplänen dargestellt. Diese Leistungen wurden von einigen Kommunen und Abwasserzweckverbänden des Markgräflerlandes über ca. 25 Jahre mit unterschiedlichem Leistungsumfang beauftragt.
In einigen Gemeinden wie z. B. Buggingen wurde gleichzeitig die Aufnahme der Armaturen der Wasserversorgung durchgeführt. Die finale Ausarbeitung des Leitungsverlaufs konnte häufig nur mit Unterstützung der Ortungstechnik und durch das Wissen der Wassermeister erfolgen.
Auf dem Gelände des ehemaligen NATO – Flugplatzes Bremgarten wurden sämtliche erdverlegten Leitungen stets am offenen Graben mit NN – Höhe eingemessen. Nach der Umwandlung zum heutigen Gewerbepark Breisgau wurden die Kanalisationsleitungen und die Wasserversorgung für den Zweckverband fortgeführt, während die sonstigen Leitungen wie Gas, Strom, Breitband etc. in die Hände der jeweiligen Leitungsbetreiber übergingen.
Mit dem Umbau des ehemaligen französischen Kasernenareals zum Standort der heutigen „Deutsch – Französischen Brigade“ wurde die Erfassung aller auf dem Gelände liegenden Leitungen notwendig. Da es aus verschiedenen Gründen keinerlei Bestandsunterlagen gab, musste mehrheitlich beim Status Null angefangen werden. Es wurden neben der Kanalisation und Wasserversorgung auch die Leitungen Strom, Gas, Telekommunikation und Fernwärme mit einem erfahrenen Ortungstechniker geortet und aufgemessen.
Wie bereits erwähnt werden die Leitungsdaten heutzutage in Geografischen Informationssystemen (GIS) verwaltet. Diese Systeme zeigen auf der grafischen Seite die Liegenschaftsdaten und den Verlauf der Leitungen mit ihren Bauteilen. Um weitere Informationen zu diesen Darstellungen zu erfahren, wird die gleichzeitige Verknüpfung mit einer Sachdatenbank notwendig. Unter dem Begriff Sachdaten können u. a. Material, Zustand, Spezifikationen, Druck oder auch Informationen wie Baujahr, Baufirma und vieles mehr verwaltet werden.
Im Jahr 1998 erhielt das IB Weber in Arbeitsgemeinschaft mit 2 Büros aus dem Raum Karlsruhe und Stuttgart den Auftrag des amerikanischen Unternehmen Level (3) zur Aufnahme der Glasfaserleitungen von der holländischen Grenze bis nach Düsseldorf sowie Teile des City – Netz Düsseldorf, Frankfurt und Berlin. Parallel zu den nachträglichen Routeranbindungen in Baden-Württemberg und Bayern war man mit diesen Projekten über die Jahre 1998 bis 2004 beschäftigt. Sämtliche Daten der Breitbandverkabelung wurden in den Leitungsplänen in englischer Sprache dokumentiert.